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MGA auf (hoher) See? – ein Besuch bei unseren Freunden von Marilight

90% des weltweiten Handels erfolgt auf dem Seeweg. Nord- und Ostsee sind die am dichtesten befahrenen Gewässer der Erde. Unter diesem Gesichtspunkt ist es nur logisch, dass Mobility goes Additive e.V. sich auch im maritimen Bereich positioniert.

Beim Marilight-Netzwerktreffen, dem Netzwerk der maritimen Leichtbauer, konnten wir die erfolgreiche Arbeit unserer Mitglieder aus der Working Group Approval in Rail vorzustellen und zeigen, dass additiv gefertigte Teile auch schon in sicherheitsrelevanten Bereichen des Zugverkehrs mitfahren.

Dieser Technologietransfer macht MGA aus. Denn die Schifffahrt bietet noch große Potentiale für additive Fertigung, ob im Tooling, Ersatzteil oder beim Innenausbau.

Um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, muss der Schiffsverkehr seine CO2-Emissionen massiv reduzieren. Spannend wird der Übergang zu alternativen Antriebssystemen im Hochseebereich. Wasserstoff, Ammoniak (NH3) und Methanol werden hier als Energieträger für Brennstoffzellen gehandelt. Werkstoffe in der additiven Fertigung sollten auf diese Energieträger vorbereitet sein und hinsichtlich ihrer Beständigkeit (korrosiv oder chemo-mechanischen Belastung) bereits jetzt untersucht werden.

Doch nicht nur die kommerzielle Schifffahrt birgt Potentiale für AM, auch die Marine hat bereits Anwendungen für additive Fertigungsverfahren entwickelt – wie vorgestellt von Kapitänleutnant Sascha Hartig M.Sc. auf unserem MGA Annual Meeting im letzten Jahr. Doch bietet diese Branche noch deutlich mehr und wartet auf Lösungen und Innovationen.

Wir sind gespannt, wie sich die Kooperation auf und am Wasser weiterentwickelt und freuen uns auf die nächsten Schritte mit dem Marilight und anderen Vertretern der maritimen Industrie.

Die DB und das Getriebegehäuse: Das Netzwerk erzählt Erfolgsgeschichten

Photo Copyright: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont & Susanne Tost

Was, wenn man nach einem Netzwerk sucht, aber selbst keines findet? 2016 erging es so der Deutschen Bahn und gemeinsam mit 8 anderen Unternehmen wurde MGA gegründet.

Seitdem sind wir auf über 150 Mitglieder angewachsen und freuen uns über einen BAHNbrechenden Meilenstein eines Mitglieds:

Die DB hat die Marke von 100.000 3D-gedruckten Ersatzteilen erreicht! Diese Errungenschaft markiert einen bedeutenden Schritt in der Transformation der Instandhaltung in der Bahnindustrie, welche die Deutsche Bahn gemeinsam mit der NS (Niederlande), SNCF (Frankreich), ÖBB (Österreich), Trenitalia (Italien), SBB (Schweiz) und Angel Trains (UK) in unserer Arbeitsgruppe RAILiability gestaltet.

Laut aktueller Pressemitteilung der DB ist das 100.000ste 3D-gedruckte Teil ein Getriebegehäuse für Rangierlokomotiven: Mit beeindruckenden Abmessungen von knapp einem Kubikmeter Volumen und einem Gewicht von 570 Kilogramm handelt es sich um das größte und schwerste 3D-Druck-Teil, das der Konzern bisher mit Hilfe additiver Fertigung umgesetzt hat. Das Endbauteil entstand in enger Kooperation mit voestalpine – und spiegelt auch den großen Nutzen eines Netzwerks wie MGA.

Die herkömmliche Beschaffung des Ersatzteiles hat lange Lieferzeiten von durchschnittlich zehn Monaten – dank der mittels Binder-Jetting erzeugten Sandform konnte der Herstellprozess enorm beschleunigt werden, sodass das Bauteil nun binnen zwei Monaten bereitgestellt werden kann. Ein weiterer Vorteil des indirekten 3D-Drucks mit Rapid Casting: Mit diesem Vorgehen verbleibt das Bauteil in seiner originären Herstellungsart, da nur die Form für das Gussbauteil gedruckt wird – dies macht oftmals umfangreiche Freigabeprozesse obsolet und schont den Geldbeutel.

Das Getriebegehäuse der Baureihe 29x ist Teil des digitalen Warenlagers der DB, das kontinuierlich ausgebaut wird – ein weiteres Thema, das bei uns im Netzwerk eine große Rolle spielt. Dieser Ansatz spart nicht nur Lagerfläche und -kosten, sondern verkürzt auch Lieferzeiten und schafft Unabhängigkeit von Lieferketten, die durch globale Krisen oder Rohstoffengpässe beeinträchtigt werden können. Außerdem trägt er zur Nachhaltigkeit bei, weshalb das Getriebegehäuse in Originalgröße auch auf dem Stand der DB auf dem GreenTech Festival in Berlin im Juni bewundert werden kann.

Die Deutsche Bahn hat sich als weltweiter Vorreiter im 3D-Druck für die Bahnindustrie etabliert. Was 2015 mit einfachen Kunststoffteilen (vielleicht erinnert sich das eine oder andere Mitglied an die berühmten Mantelhaken) begann, hat sich mittlerweile zu über 100.000 Teilen für mehr als 500 verschiedene Anwendungen entwickelt. Die DB arbeitet mit unserem Netzwerk von Anwendern, Zulieferern, Druckeranbietern, Materialherstellern, Softwareanbietern, Beratungsstellen, Hochschulen, Instituten und mehr zusammen, um Innovationen im 3D-Druck gemeinsam voranzutreiben.

Diese Erfolgsgeschichte der Deutschen Bahn ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie innovative Technologien die Industrie revolutionieren und die Effizienz steigern können. Es zeigt, dass nicht jedes Teil direkt gedruckt werden muss – rapid casting bietet diverse Möglichkeiten, auch große Teile mit AM zu produzieren. Wir sind stolz darauf, dass eines unserer Gründungsmitglieder diese wegweisenden Fortschritte vorantreibt und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit in der Welt der industriellen additiven Fertigung.

Hier geht es zur Pressemittelung

16.04.2024

Kick-Off Focus Group Dental

On April 16, 2024 the time has finally come: MGA Medical is kicking off a new Focus Group for the Working Group Use Cases.

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